Psychotherapie & Traumatherapie

Mit welchen Methoden arbeite ich?

  • Körper-, Ressourcen- und Systemorientierte Traumatherapie (KReST)
  • Ego-State-Therapie bei struktureller Dissoziation (Ellert R.S. Nijenhuis)
  • Tanz- und Bewegungstherapie in Einzelarbeit (Dansevita-Coram)
  • Tanz- und Bewegungstherapie mit Gruppen (Dansevita)
  • Hypnotherapie (Milton Ericksen)
  • Spirituelle Heil- und Ritualarbeit (paläolithischer Schamanismus)

Was biete ich an?

Psychotherapie mit Spezialisierung Traumatherapie bei folgenden Erkrankungen:

  • Posttraumatische Belastungsstörungen (Monotraumata, Multitraumata) und
  • Komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen (Sequentielle- und Entwicklungstraumata)
  • Dissoziative Störungen
  • Leichte bis mittelschwere depressive Störungen
  • Angststörungen
  • Anpassungsstörungen
  • Akute Belastungsreaktionen
  • Erschöpfungssyndrome

Psychotherapie/ Traumatherapie / Begleitung in Trauerprozessen nach :

  • Schocktraumata, Entwicklungstraumata, Bindungsstörungen nach Unfällen aller Art
  • bei/ nach schweren Erkrankungen oder Operationen
  • plötzlichen Verlusten vertrauter Menschen oder nach Trennungen
  • Schwangerschaftsabbrüchen, schwierigen Schwangerschaften und Geburten, Kaiserschnitten,
  • Fehlgeburten, Bindungsabbrüchen,
  • physischen und sexuellen Misshandlungen im Kindes- und Erwachsenenalter
  • anderen Übergriffen auf Leib und Leben, (z.B. Überfälle)
  • Angriffen auf die emotionale oder soziale Existenz (z.B. Mobbing)
  • bei transgenerationalen Traumata und Verstrickungen im Familiensystem
  • bei Zeugenschaft in traumatischen Situationen
  • bei chronischen Schmerzen infolge Traumatisierung
  • in Krisensituationen

Bei folgenden Erkrankungen wenden Sie sich bitte an einen Psychiater bzw. einen psychologischen Psychotherapeuten:

  • Schizophrenie
  • akute Psychosen
  • schwere Persönlichkeitsstörungen
  • schwere Depressionen
  • schwere Suchterkrankungen

Was ist ein Trauma und wie entsteht eine Traumafolgestörung?

Definition Trauma im ICD 10:

„…. eine verzögerte „Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöh-nlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes (kurz oder lang anhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung auslösen würde.“

oder

„Traumata sind plötzliche einmalige (Monotraumata) oder sich wiederholende (Multitrauma-ta) oder über Wochen, Monate und Jahre anhaltende bedrohlich ängstigende und ausweglose Ereignisse (sequentielle Traumata), bei denen Menschen in die Schutzlosigkeit der sogenann-ten „Traumatischen Zange“ geraten“ (Michaela Huber).

Folgende Ablauf kennzeichnet eine traumatische Situation und führt in die Ausweglosig-keit der „Traumatischen Zange“:

  1. Bedrohung von außen mit Aktivierung der Alarmsysteme Angst, Schmerz, Ekel…
  2. Blitzartige Aktivierung der körperlichen Stressreaktion „Freeze“ (Schrecksekunde), da-durch Bereitstellung von Energie, die dem Überleben dient
  3. Fehlen einer schützenden Bindungsperson „Fear“ = Angst
  4. Keine Möglichkeit zu fliehen…“no Flight…
  5. Keine Möglichkeit zu kämpfen….“no Fight“
  6. Erstarren/ körperliches Einfrieren….“Fright“ (tonische Immobilität), Erstarren in Verlassen-heitsangst/ Todesangst bei Übererregung
  7. Erschlaffen/ Erlahmen…“Flag“…Zunahme der Bewustseinstrübung (Dissoziation) und kog-nitiven Störungen
  8. Unterwerfung/ Ohnmacht/ Bewusstseinstrübung…“Faint“ (ausgeprägte Abspaltungen vom Bewusstsein/ Dissoziation)
  9. Fragmentarische Abspeicherung…“Fragments“ der sensorischen, körperlichen, emotionalen und kognitiven Erlebnisinhalte

In traumatischen ‚States‘ des sogn. „Inescapable shock“ bleiben also nur noch die archaischen Überlebensreaktionen/Muster der Dissoziation (Abspaltung vom Bewusstsein) übrig. Es han-delt sich dabei um verschiedene dissoziative Phänomene, die zuerst in der Übererregung (Sympatikus) ablaufen und dann in der Position der Unterwerfung /“submission“ mit Unter-erregung (Parasympatikus) einhergehen. Das Gehirn arbeitet (registriert, verarbeitet und speichert) dabei völlig anders als bei normalen Alltagssituationen und Erlebnissen. Es kommt zu Trennung und Abspaltung von körperlichen, kognitiven, emotionalen und Verhaltens-Aspekten im Erleben.

Einteilung der Traumata

Typ-I-Trauma = kurzdauernde traumatische Einzelereignisse

Naturkatastrophen, Unfälle, Technische Katastrophen, Kriminelle Gewalttaten wie Überfälle

Typ-II-Trauma = längerdauernde, wiederholte Ereignisse

Geiselhaft, Kriegsgefangenschaft, mehrfache Folter, wiederholte sexuelle, körperliche und seelische Gewalt

Traumata im engeren Sinne (sogenannte big-Traumata nach Francine Shapiro)sind Erlebnisse existenzieller äußerer oder innerer Bedrohung durch Gewalteinwirkung (auch Gewaltandrohung) auf den Körper wie physische und sexuelle Misshandlungen und andere kriminelle Angriffe auf den Körper, das Leben und die emotionale oder soziale Existenz, Terror- und Foltererlebnisse, Natur-und Verkehrskatastrophen, Umfälle, schwere Erkran-kungen, plötzliche Verluste vertrauter Menschen.

Als Traumata im weiteren Sinne (sogenannte „small-T-Traumata) bezeichnet Francine Shapiro auch die scheinbar weniger katastrophischen Ereignisse die mit Schreck und Angst in Verbindung mit einem hohen Maß an bestürzender Beschämung, Peinlichkeit, tiefer Verunsicherung, vermeintlicher oder real hervorgerufener Schuld einhergehen und mit der gleichen Unausweichlichkeit wie die großen Traumata den Betroffenen widerfahren.

Traumata werden auch unterteilt in Monotrauma, Multitrauma, Sequentielle Traumata und Entwicklungstraumata. Dabei wird außerdem in Katastrophen, berufsbedingte und Unfalltraumata oder in menschlich verursachte Traumata unterschieden.

Transgenerationale Traumata können ebenso in früheren Generationen geschehen und sich durch die Ahnenlinie „weiterreichen“. Diese werden über Informationen in den Zellen gene-tisch und systemisch weitergegeben und auf die nachkommen „vererbt“. Die Symptomatik bei Nachgeborenen kann sehr stark ausgeprägt sein (Krieg, Vertreibung, Gefangenschaft, Verbre-chen gegen die Menschheit, Morde, Vergewaltigungen u.ä.)

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Der menschliche Organismus ist durchaus in der Lage, traumatische Erlebnisse in einem bestimmten Ausmaß  binnen 6-8 Wochen selbst zu verarbeiten.

Übersteigt die Anforderung der traumatischen Situation unsere gewöhnlichen Bewältigungsstrategien, entwickeln Betroffene Symptome einer Posttraumatische Belastungsstörung.

Eine PTBS erkennt man an folgenden Symptomen:

  • Intrusion/ Wiedererleben
    z.B. Alpträume, Flashbacks, Panikattacken
  • Erhöhte Erregbarkeit (Hyperarousal)
    z.B. erhöhte Anspannung, körperliche Unruhe, Schlafstörungen, übersteigerte Wachsamkeit
  • Vermeidungsverhalten
    z.B. Vermeidung von Triggern, soziale Isolation, emotionale Empfindungslosigkeit
  • Emotionale Betäubung
  • Weitere physiologische Reaktionen
    z.B. Herzrasen, Atemnot, Beklemmungen, Konzentrationsstörungen, Kraftlosigkeit, Leistungsversagen, Schmerzen, Taubheits-, Starreempfindungen, andere Körpersensationen z.B.   „Somatoforme Störungen“, die eigentlich „Körpererinnerungen“ an das erlebte Trauma sind

Diese Symptomatik macht durchaus Sinn, nämlich:

  • über Flashbacks werden wir an die traumatische Situation „erinnert“….Nähe zum Trauma
    …unser Gehirn möchte das Trauma gern verarbeiten und erinnert uns über wiederkehrende Bilder, Gerüche, Geräusche, Bewegungen u.ä. daran, dass es da „noch etwas unerledigtes“ gibt, was zusammengefügt in den Erinnerungsspeicher des Gehirns abgelegt werden soll.
  • über Erregungszustände bleibt unser Körper im Flucht- bzw. Kampfmodus
    …..“es könnte ja wieder passsieren“, er ist wachsam……
  • über Vermeidungsverhalten wird verhindert, dass wir uns der Gefahr nochmals aussetzen, Vermeidung von Ereignis-„Triggern“
    …..einer ähnlichen Situation, schädigenden Menschen o.ä…., das bedeutet, der traumatisierte Mensch entwickelt „Phobien“.

Posttraumatische komplexe „Störungsbilder“ können sehr umfassend sein und  sich auch in Verbindung mit folgenden Erkrankungen zeigen:

Angststörungen und Phobien
Kontakt- und Beziehungsstörungen
Depressive Störungen
Dissoziative Störungen

Somatisierungsstörungen
Suchterkrankungen
Ess-Störungen
Zwangsstörungen…..u.a.

Was macht eine PTBS mit dem Menschen?

Nicht verarbeitete Traumata können also weitreichende Auswirkungen auf das Wahrnehmen, Erleben, Fühlen, Denken und Handeln sowie auf das  Beziehungserleben eines Menschen ha-ben. Als Energieräuber lassen sie uns kraftlos und allzu oft ohnmächtig und hilflos zurück.

Je schwerer das Trauma, je öfter geschehen, je enger der Täter als Bindungsperson agiert, desto schwerer sind die Schäden und damit die Langzeitfolgen.

Das Sprichwort „Die Zeit heilt alle Wunden!“ ist für traumatisierte Menschen eine unzutreffende Methapher.

Wie kann man eine PTBS und die Begleiterkrankungen behandeln?

Ein kleiner Wegweiser für Patienten und Patientinnen

Psychotherapie/ Traumatherapie anbieten dürfen folgende Berufsgruppen:

  • approbierte Psychologische Psychotherapeuten (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Verhaltenstherapie)
  • Ärzte mit  psychotherapeutischer Zusatzausbildung
  • Heilpraktiker mit psychotherapeutischer/ traumatherapeutischer Ausbildung
  • Heilpraktiker für Psychotherapie mit psychotherapeutischer/ traumatherapeutischer Ausbildung

Jeder Therapeut hat von ihm gewählte therapeutische „Ausrichtung“ , bitte schauen Sie selbst, was für Sie passt. Nachdem ich mich viele Jahre persönlich und beruflich auf diesem Terrain bewegt habe, ist es allerdings meine persönliche Meinung, dass ohne Einbeziehung des Körpers Traumatherapie keine großen Erfolge bringen wird.

Grundlegende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Traumatherapie sind:

  • Ein motivierter und an Heilung interessierter Mensch
  • Ein passender, gut ausgebildeter Traumatherapeut, mit dem Sie auch menschlich gut „können“. Er oder sie sollte Ihnen stets auf Augenhöhe begegnen! Er oder sie sollten offen und emphatisch sein aber auch strukturieren können und in Krisensituationen Halt geben, das heißt zuallererst da-bleiben! Traumatisierte Menschen haben allzu oft Beziehungsabbrüche und Unverständnis erfahren, das sollte in keiner Therapie wieder passieren.
  • Eine sichere Umgebung, das heißt, das Therapiesetting sollte stimmen und Sie sollten sich im Therapieraum wohlfühlen. Sollte sie etwas „triggern“, bitte ansprechen.
  • Nicht jeder Patient/ Klient kann mit jedem Therapeuten arbeiten, die „Chemie“ sollte passen. Deshalb ist es sinnvoll, erst einmal 3-5 probatorische Sitzungen zu vereinbaren und gemeinsam zu schauen, ob es eine gute „Complience“ geben kann. Dann können Patient und Therapeut beidseitig entscheiden, ob eine gemeinsame Arbeit möglich ist.

Wie geht das, Traumafolgen heilen?

Je nach Art und Schwere Ihrer Traumatisierung wird Ihr Therapeut die für Sie geeigneten Abläufe und Methoden wählen. Es ist nicht ein Mensch wie der andere und was hier gut funktioniert, kann dort ganz anders sein. Eine gute Beziehung ist jedoch Voraussetzung für eine gute Therapie.

Ziel der Behandlung ist es u.a.:

  • Die Erfahrungen und Ereignisse des eigenen Lebens zu verstehen
  • Äußere und innere Sicherheit sowie persönliche Strukturen zu schaffen
  • Emotionale Belastungen abzubauen bzw. mit ihnen umgehen zu lernen
  • Selbstregulation zu erlernen
  • Die Erfahrung zu machen, dass das eigene Leben (wieder) handhabbar und kontrollierbar ist
  • Wieder in Kontakt mit sich selbst zu kommen, Bedürfnisse wahrzunehmen und für deren Befriedigung zu sorgen
  • Sich selbst und anderen Menschen zu vertrauen, Beziehungen aufzubauen und zu halten
  • Klar die eigene Wahrheit aussprechen zu dürfen und „gehört“ zu werden
  • Das Gefühl zu bekommen, dass das eigene Leben bedeutsam ist und einen Sinn macht.
  • Trauma „Splitter“ im Gehirn zusammenzufügen, damit die Ereignisse fortan nur noch Erinne-rungen sein dürfen
  • Die (eventuellen) Täter zu benennen und zurück zu geben, was an Schuld zu ihnen gehört
  • Wieder genießen zu können, Freude zu empfinden und ein Leben in Achtsamkeit und zu führen

Bitte verlieren Sie nicht den Mut und vor allem nicht Ihre Geduld!

Wenn Sie ein Monotrauma (z.B. Autounfall) bearbeiten, sind Sie sicher recht schnell am Ziel.

Je schwerer und länger die Traumata, desto schwerer die „Schäden“ und das braucht Zeit.

Sie sind nicht verrückt, sie bilden sich das alles nicht einfach nur ein und Sie sind nicht unheilbar krank! Sie leiden an einer Belastungs- und Stresserkrankung sowie deren Folgen!

Methoden in der Traumatherapie:

EMDR, Screen-Technik (Arbeit auf der äußeren Bühne), IRRT (Arbeit auf der inneren Bühne), Brainspotting, Bergung verletzter jüngerer Anteile, Arbeit mit dem „Kind-Ich“, EGO-State-Therapie = Systemische Arbeit in inneren (persönlichen) System, Systemische Aufs stellungsarbeit in der Ursprungsfamilie und bei transgenerationalen Traumata, Visualisierungsübungen, Skills-Training…und, und, und…..


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